aseptisch hat geschrieben:
Das Thema mit den lokalen Laien, die sich mit dem Aufstellungsort so gut auskennen: Ja, das gibt's in jener Kirche auch. Im dortigen Chor singt ein Ehepaar (ganz nette Leute), die ihren Chor regelmäßig aufnehmen. Dazu wird das eine Mikrofon auf der Kanzel aufgestellt, das andere genau gegenüber am Pfeiler, ebenfalls in 4,50 m Höhe. Da hat man extra eine Halterung angebracht. Das ist dann ein Nieren-AB mit 8,50 m Basis, sicherlich mit negativem Achsenwinkel. .....Bei jeder Gelegenheit wird von Küster, Organist usw. auch darauf verwiesen, dass man im Chor ja zwei Leute habe, die sich da sehr gut auskennen. Na gut. Es liegt mir fern, die Leute da bekehren zu wollen. Ich muss mit denen ja nichts machen.
Hallo Lutz,
Das kenne ich auch sehr gut! Habe da schon gesehen wo einer in einer Stadthalle aufgenommen hat mit fast 15 Metern Basisbreite - auch negativ angewinkelte Mikrofone (dyn., MD 421).
Das Problem ist - so meine Erfahrung - daß diese Leute gar nicht wissen, welchen Dilettantismus sie da an den Tag legen und von ihrem Ergebnis so fest überzeugt sind, daß sie gar keine Profiaufnahmen hören können! Die glauben wunder, was sie da können! Wenn diese Leute dann eine Profiaufnahme von ihrem Chor /Ensemble zu hören bekommen, sind die sogar enttäuscht und mitunter noch arrogant ! weil sie jeden kleinen Fehler hören - seien es unsaubere Intonation, oder sei es daß eine Person besonders hervor sticht oder sonstige musikalische Unzulänglichkeiten - die sie bei ihrer Amateuraufnahme im "diffusen Diffusschallfeld" nicht wahrnehmen.
Ich bin daher sehr sehr skeptisch wenn mir solche Ensembles die bisher nur Amateueraufnahmen gemacht haben, Aufnahmen in Auftrag geben. Hier lasse ich mir im Extremfall vorbehaltlich eine Anzahlung geben. Alles Andere hat keinen Zweck! Möglicherweise gibt es da sogar welche die dann mit der Profiaufnahme zum Rechtsanwalt laufen und Schadenersatz für das Entgelt haben wollen weil sie meinen, "so haben wir nicht gesungen"! - würde mich nicht wundern.
Das ganze ist nicht meine Überzeugung, sondern meine Erfahrung!
Wer das kleine Heftchen "Musikalische Haus- und Lebensregeln" von Robert Schumann kennt, kann da mit einem Zitat aufwarten: "Wer sich einmal Schranken setzt, von dem verlangt man immer wieder daß er darinnen bleibt". Wenn man also solche Amateure vor sich hat, sollte man sie bei ihrem Dilettantismus lassen. Das sind dann auch solche, die meinen sie müßten einem zeigen wo die besten Mikrofonstandorte sind... Der Hausmeister (Küster) wird da zum Tonmeister...(bzw. hält sich für einen solchen!). Die sind mit Profiqualität nicht zu überzeugen.
Grüße
RainerG