Moyn Zusammen,
Manche Druckempfänger haben ja bereits eine Diffusfeldentzerrung implementiert, manche haben es nicht und bei manchen kann man diese an-/abschalten. In jedem Fall basiert diese auf einer Veränderung im frequenzgang, die man auch mit einem Equalizer erzeugen bzw. entfernen kann.
Meine MKH20 haben so eine Diffusfeldenzerrung nicht. Wenn ich diese jetzt nachträglich über meinen Equalizer EQ117 in Sequoia hinzufügen möchte, habe ich drei Parameter, die ich einstellen kann.
Gain: da würde ich dann 6 DB hinterlegen.
Frequenz: Da würde ich 10 khz wählen.
Und dann kommt noch der Wert Q! Standard ist hier 1.00, und da frage ichmich, was ich da eingeben müsste, damit die Änderung im Frequenzgang den richtigen Verlauferhält.
Und dann kann ich noch die flankensteilheit 6, 12, 24 oder 36 DB je Oktave einstellen. Was muss ich hier wählen.
Freue mich auf erhellende Antworten.
Manfred
Seit der letzten Woche kommt es immer wieder zu kurzen Serverausfällen beim Provider. Diese sind häufig, dauern aber immer nur 3-4 Minuten.
Wenn es also mal nicht funktioniert, einfach ein paar Minuten warten und nochmal versuchen
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Diffusfeldentzerrung über Equalizer
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Diffusfeldentzerrung über Equalizer
Viele Grüße
Manfred
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- janosch
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Re: Diffusfeldentzerrung über Equalizer
Hallo manjak,
ist Deine Frage theoretischer Natur oder erfragst Du praktische Hilfe bei einer konkreten Aufnahme? Im letzteren Fall bitte mit genauen Angaben zur konkreten Aufnahmesituation! Dann ist es einfacher zu antworten.
Generell: Auch in geschlossenen Räumen wie größeren Kirchen hatte ich bisher kaum das Problem, meine „Natur“-Kugeln (also diffusfeldentzerrte Druckempfänger mit ihrem typischen Höhenbuckel) großartig entzerren zu müssen. Deren Präsenz in Schalleinfallsrichtung ist oft durchaus erwünscht. Man kann das bewusst einsetzen, indem die Mikrofone bei Chor- und Orchesteraufnahmen auf die erste oder zweite Chorreihe ausgerichtet sind (je nach Situation), wenn die Mikrofone hinter dem Dirigenten stehen (also räumlich gesehen vor dem Ensemble).
ist Deine Frage theoretischer Natur oder erfragst Du praktische Hilfe bei einer konkreten Aufnahme? Im letzteren Fall bitte mit genauen Angaben zur konkreten Aufnahmesituation! Dann ist es einfacher zu antworten.
Generell: Auch in geschlossenen Räumen wie größeren Kirchen hatte ich bisher kaum das Problem, meine „Natur“-Kugeln (also diffusfeldentzerrte Druckempfänger mit ihrem typischen Höhenbuckel) großartig entzerren zu müssen. Deren Präsenz in Schalleinfallsrichtung ist oft durchaus erwünscht. Man kann das bewusst einsetzen, indem die Mikrofone bei Chor- und Orchesteraufnahmen auf die erste oder zweite Chorreihe ausgerichtet sind (je nach Situation), wenn die Mikrofone hinter dem Dirigenten stehen (also räumlich gesehen vor dem Ensemble).
Zuletzt geändert von janosch am 17.08.2017, 00:15, insgesamt 1-mal geändert.
Es genügt nicht, keine Gedanken zu haben. Man muß auch unfähig sein, sie auszudrücken. (Karl Kraus, 1874–1936)
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Re: Diffusfeldentzerrung über Equalizer
Der Vorteil der nachträglichen Diffusfeldentzerrung ist doch, dass ich sie so einstellen kann wie ich will.
Warum also nicht einfach nach Gehör so lange schrauben, bis es gut klingt?
Warum also nicht einfach nach Gehör so lange schrauben, bis es gut klingt?
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- hafi69
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Re: Diffusfeldentzerrung über Equalizer
Warum also nicht einfach nach Gehör so lange schrauben, bis es gut klingt?
In den letzten Jahren grassiert immer mehr das Dogma, Equalizer seien etwas Schlechtes und
am besten zu vermeiden...

- Wilfried
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Re: Diffusfeldentzerrung über Equalizer
hafi69 hat geschrieben:In den letzten Jahren grassiert immer mehr das Dogma, Equalizer seien etwas Schlechtes und
am besten zu vermeiden...
Wie die Zeiten sich ändern.
Früher: Equalizer "Hui"
Heute: Equalizer "Pfui"
Dabei gilt eigentlich: "Whatever works"

If you can't fix it with a hammer, you've got an electrical problem.
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Re: Diffusfeldentzerrung über Equalizer
Hallo Manfred,
das MKH20 kann sowohl frei- wie diffusfeldkorrigiert verwendet werden. Das läßt sich über einen kleinen Schalter umstellen, der über dem Dämpfungsschalter liegt. Ich kenne gar kein anderes Mikro, bei dem das auch geht.
Hat man in Freifeldstellung eine Aufnahme gemacht und möchte sie nachträglich "um-entzerren", läßt sich das am leichtesten realisieren, indem man mit einem minimalphasigen (!) grafischen EQ den Originalfrequenzverlauf bei Diffusfeldeinstellung nachbildet. Bilder findet man leicht im Netz bzw. im Handbuch.
Der bei log. Freq. Skala lineare Pegelanstieg beginnt bei etwa 1,5 kHz und erreicht etwa bei 10 kHz + 6 dB und bleibt dann so.
Der dem Anstieg folgende Abfall zu hohen Frequenzen bei akustisch diff. entzerrten Druckempfängern entsteht übrigens meist dadurch, daß bei sehr hohen Frequenzen der unkompensierte Druckstau nicht mehr ausreicht, um die Bündelung bei hohen Freq. zu kompensieren. Im Gegensatz zum elektronisch kompensierten MKH20 fällt die Empfindlichkeit dann zu hohen Frequenzen wieder ab. D.h., streng genommen sind diese Mikros dann auch nur bis ca. 10 kHz im diffusen Schallfeld linear. Man sollte also mit dem EQ nur den Pegelanstieg simulieren und nicht den eigentlich unerwünschten Höhenabfall.
Da man aber ohnehin nie ein rein diffuses Schallfeld hat, ist es sehr zu empfehlen, die Stärke der Entzerrung nach Gehör einzustellen.
Nils
das MKH20 kann sowohl frei- wie diffusfeldkorrigiert verwendet werden. Das läßt sich über einen kleinen Schalter umstellen, der über dem Dämpfungsschalter liegt. Ich kenne gar kein anderes Mikro, bei dem das auch geht.
Hat man in Freifeldstellung eine Aufnahme gemacht und möchte sie nachträglich "um-entzerren", läßt sich das am leichtesten realisieren, indem man mit einem minimalphasigen (!) grafischen EQ den Originalfrequenzverlauf bei Diffusfeldeinstellung nachbildet. Bilder findet man leicht im Netz bzw. im Handbuch.
Der bei log. Freq. Skala lineare Pegelanstieg beginnt bei etwa 1,5 kHz und erreicht etwa bei 10 kHz + 6 dB und bleibt dann so.
Der dem Anstieg folgende Abfall zu hohen Frequenzen bei akustisch diff. entzerrten Druckempfängern entsteht übrigens meist dadurch, daß bei sehr hohen Frequenzen der unkompensierte Druckstau nicht mehr ausreicht, um die Bündelung bei hohen Freq. zu kompensieren. Im Gegensatz zum elektronisch kompensierten MKH20 fällt die Empfindlichkeit dann zu hohen Frequenzen wieder ab. D.h., streng genommen sind diese Mikros dann auch nur bis ca. 10 kHz im diffusen Schallfeld linear. Man sollte also mit dem EQ nur den Pegelanstieg simulieren und nicht den eigentlich unerwünschten Höhenabfall.
Da man aber ohnehin nie ein rein diffuses Schallfeld hat, ist es sehr zu empfehlen, die Stärke der Entzerrung nach Gehör einzustellen.
Nils
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Re: Diffusfeldentzerrung über Equalizer
Moyn Mils,
Das ist ein Fehler in meiner Mail gewesen. Ich bin noch auf der Suche nachein Paar MKH20, auch gern im Taushc gegen MKH40. Genau wegen dieser Umschaltung. Aktuell besitze ich nur 2 x MKH8020, die diese Möglichkeit nicht bieten.
Technisch ist mir das alles bekannt . Mir geht es um die Frage, wie ich den EQ konfiguriere um die passenden Effekte zu erreichen. Natürlich muss dann immer noch die Korrektur nach Gehör erfolgen, aber mir ist die Funktion des Q bei den Einstellungen des EQ nicht wirklich klar.Durch den Wert beeinflusse ich wohl den Verlauf der Kurve, was ich ja aber prinzipiell auch über den Abfall je Oktave von 6 12 DB usw regele.
Und mir geht es auch nicht um ein konkretes Setting, sondern um das Verstehen der möglichen Einstellungen im equalizer.
Viele Grüße
Mnafred
noki hat geschrieben:Hallo Manfred,
das MKH20 kann sowohl frei- wie diffusfeldkorrigiert verwendet werden. Das läßt sich über einen kleinen Schalter umstellen, der über dem Dämpfungsschalter liegt. Ich kenne gar kein anderes Mikro bei dem das auch geht.
Das ist ein Fehler in meiner Mail gewesen. Ich bin noch auf der Suche nachein Paar MKH20, auch gern im Taushc gegen MKH40. Genau wegen dieser Umschaltung. Aktuell besitze ich nur 2 x MKH8020, die diese Möglichkeit nicht bieten.
noki hat geschrieben:Hat man in Freifeldstellung eine Aufnahme gemacht und möchte sie nachträglich "um-entzerren", läßt sich das am leichtesten realisieren, indem man mit einem minimalphasigen (!) grafischen EQ den Originalfrequenzverlauf bei Diffusfeldeinstellung nachbildet. Bilder findet man leicht im Netz bzw. im Handbuch.
Der bei log. Freq. Skala lineare Pegelanstieg beginnt bei etwa 1,5 kHz und erreicht etwa bei 10 kHz + 6 dB und bleibt dann so.
Die Buckelform (Anstieg dann Abfall) bei akustisch diff. entzerrten Druckempfängern entsteht übrigens meist dadurch, daß sehr hohen Frequenzen der unkompensierte Druckstau nicht mehr ausreicht, um die Bündelung bei hohen Freq. zu kompensieren. Im Gegensatz zum elektronisch kompensierten MKH20 fällt die Empfindlichkeit dann zu hohen Frequenzen wieder ab. D.h., streng genommen sind diese Mikros dann auch nur bis ca. 10 kHz im diffusen Schallfeld linear. Man sollte also mit dem EQ nur den Pegelanstieg simulieren und nicht den eigentlich unerwünschten Höhenabfall.
Da man aber ohnehin nie ein rein diffuses Schallfeld hat, ist es sehr zu empfehlen, die Stärke der Entzerrung nach Gehör einzustellen.
Nils
Technisch ist mir das alles bekannt . Mir geht es um die Frage, wie ich den EQ konfiguriere um die passenden Effekte zu erreichen. Natürlich muss dann immer noch die Korrektur nach Gehör erfolgen, aber mir ist die Funktion des Q bei den Einstellungen des EQ nicht wirklich klar.Durch den Wert beeinflusse ich wohl den Verlauf der Kurve, was ich ja aber prinzipiell auch über den Abfall je Oktave von 6 12 DB usw regele.
Und mir geht es auch nicht um ein konkretes Setting, sondern um das Verstehen der möglichen Einstellungen im equalizer.
Viele Grüße
Mnafred
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Manfred
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Re: Diffusfeldentzerrung über Equalizer
Ja, das ist in der Tat eigenartig, normalerweise stellt man Güte oder Flankensteilheit ein. Vielleicht handelt es sich um 2 separate Filter einstellbarer Ordnung, und über die Güte stellt man den Abstand der -3 dB Punkte bezogen auf die gewünschte Mittenfrequenz ein? Hast Du einen Screenshot?
Ich nehme für diesen Zweck immer einen grafischen EQ (Curve EQ von Voxengo), weil man dann auch gleich die resultierende Übertragungsfunktion schön sehen kann.
Nils
Ich nehme für diesen Zweck immer einen grafischen EQ (Curve EQ von Voxengo), weil man dann auch gleich die resultierende Übertragungsfunktion schön sehen kann.
Nils
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Re: Diffusfeldentzerrung über Equalizer
manjak hat geschrieben:...über meinen Equalizer EQ117 in Sequoia ... habe ich drei Parameter, die ich einstellen kann.
Gain...Frequenz...Wert Q...flankensteilheit...
manjak hat geschrieben:Und mir geht es auch nicht um ein konkretes Setting, sondern um das Verstehen der möglichen Einstellungen im equalizer.
Im Samplitude/Sequoia EQ116 (einen EQ117 kenne ich nicht) gibt es noch zwei weitere Einstellungen, die man zuerst auswählen sollte:
1) den Filteralgorithmus: Normal, Oversampling und Linearphasig
2) den Filtertyp high/low shelf, high/low pass und Peak
Ob die Flankensteilheit, der Gütefaktor Q oder beides eingestellt werden können, hängt beim EQ116 vom Filtertyp ab:
- Der Peakfilter arbeitet unveränderbar mit 12dB/Oktave Flankensteilheit, einstellbar ist nur die Filtergüte Q.
- Beim high/low shelf kann man sowohl die Flankensteilheit mit 6dB/oct oder 12dB/oct als auch die Filtergüte Q einstellen. Warum man hier eine Filtergüte einstellen kann und was diese bei einer Nichtglockenkurve bedeutet, habe ich noch nicht verstanden.
- Beim high/low pass kann man logischerweise nur noch die Flankensteilheit einstellen.
Ich betreibe den EQ116 im Normalmodus und mache die Diffus-/Freifeldkorrekturen über einen Peak- bzw. Glockenfilter (bei speziellen Mikrofonen ginge vielleicht auch noch ein High Shelf).
Ich starte dann meine Experimente mit Q=1 (entspricht einer Filterbreite von 1,4 Oktaven) bei einer Mittenfrequenz von 8,5 kHz (entspricht einer halben Wellenlänge von 20mm=Kleinmembranmikrofondurchmesser).
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Re: Diffusfeldentzerrung über Equalizer
Moyn UDR!
bei diesem Beitrag ist auf jeden fall mal der tippfehlerteufel ziemlich aktiv gewesen. natürlich meine ich den EQ116.
Danke schonmal für die Hinweise und den Link. Ich werde mir das mal in Ruhe anschauen und mit den Einstellungen ein wenig experimentieren. Leider ist der Dialog in Sequoia nicht ganz barrierefrei, aber mit ein paar Tricks komme ich schon an die entsprechenden Parameter dran.
Melde mich bei weiteren Fragen.
VG Manfred
bei diesem Beitrag ist auf jeden fall mal der tippfehlerteufel ziemlich aktiv gewesen. natürlich meine ich den EQ116.
Danke schonmal für die Hinweise und den Link. Ich werde mir das mal in Ruhe anschauen und mit den Einstellungen ein wenig experimentieren. Leider ist der Dialog in Sequoia nicht ganz barrierefrei, aber mit ein paar Tricks komme ich schon an die entsprechenden Parameter dran.
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VG Manfred
Viele Grüße
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